Was ist PäPKi®?

PäPKi® steht für pädagogische Praxis für Kindesentwicklung

Die Entwicklungs- und Lerntherapie nach PäPKi® wurde von Frau Prof. Dr. Wibke Bein-Wierzbinski (Hamburg) entwickelt.
Basierend auf Erfahrungen verschiedenster Therapieformen (z.B. Bobath, Vojta, Sensorische Integration nach Ayres…) entwickelte sie PäPKi®.
Dieses ganzheitliche Förderkonzept legt seinen Fokus auf die körperliche Reifung und die motorische Entwicklung des Kindes.
Dabei stellt PäPKi® einen Zusammenhang zwischen einer abweichenden frühkindlichen Entwicklung und später auftretenden Lern- und Entwicklungsschwierigkeiten her.
Somit ist PäPKi® eine neurophysiologisch orientierte Fördermethode für Kinder mit umschriebenen Entwicklungsstörungen.

Neurophysiologische Kindesentwicklung

In den ersten 12-18 Lebensmonaten richtet sich das Kind auf, sodass es das Sitzen, Krabbeln und Gehen erlernt.
Aus der Bauch- und Rückenlage heraus entwickelt das Kind die nötige Muskelspannung um verschiedene Körperhaltungen zu erlernen. Durch jeden neuen Entwicklungsschritt (z.B. Krabbeln) trainiert das Kind seine Sinneswahrnehmungen. Es lernt, die verschiedenen Wahrnehmungsbereiche wie z.B. das Gleichgewichtsempfinden, die Eigenwahrnehmung und das Sehvermögen aufeinander abzustimmen. Diesen aktiven Prozess nennt man  neuromotorische Aufrichtung. So wird schon in der frühen Kindesentwicklung die Grundlage für eine optimale Sensorische Integration gelegt, d.h. die verschiedenen Wahrnehmungsbereiche werden aufeinander abgestimmt und weiterentwickelt.

Werden bestimmte Körperhaltungen und Muskelpartien (z.B. Hand-Beckenstütz und Augen-Hand-Mund-Fuß- Koordination) nicht ausreichend trainiert, gelingt das Zusammenspiel aller Wahrnehmungssinne nur sehr eingeschränkt. Die wichtige Reifung weiterer Körper- und Hirnfunktionen verläuft abweichend. Das Kind entwickelt eigene Bewegungsmuster, sogenannte Ersatzmotorikmuster. Oft verläuft auch die Ablösung der frühkindlichen Reaktionen (z.B. Such- und Saugreaktion, Moro-Reaktion, Galant-Reaktion, …) nur sehr erschwert. Dieses kann zu Entwicklungsauffälligkeiten führen, die oft erst im Vorschul- oder Schulalter deutlich werden.

Ein Beispiel:

Ein Kind, dessen Halswirbelsäule nicht ausreichend aufgerichtet ist, hat häufig Schwierigkeiten sein Augenpaar kontrolliert zu steuern.
Zielgerichtete Augenbewegungen sind nur schwer möglich, da beide Augen zeitgleich jeweils einen anderen Bereich fixieren.
Beim Lesen oder Abschreiben hat das Kind große Mühe die einzelnen Zeilen richtig zu erfassen, da seine Augen immer wieder vom Text abweichen und wegspringen. Es kommt zu vielen Fehlern, ein sinnerfassendes Lesen ist kaum möglich. Mit großer Anstrengung versucht das Kind sich zu konzentrieren, um die gestellten Aufgaben zu bewältigen.
Mit zunehmenden schulischen Anforderungen wird dieses immer schwieriger und es kommt schnell zu Ermüdung, Frustration und mangelndem Selbstwertgefühl.

Wie kann PäPKi® helfen?

PäPKi® setzt an der Basis der Entwicklungs- und Lernschwierigkeiten an. Fehlende oder unvollständig durchlaufene neuromotorische Reifungsprozesse werden durch gezielte Bewegungsübungen nachgeholt. Durch die täglichen Körperübungen werden die entsprechenden Muskeln gekräftigt, um den gesamten Körper aufzurichten.

Die Verknüpfung der verschieden Nervenbahnen und Hinrregionen werden so optimal gefördert. Das Kind ( vom Säugling bis zum Jugendlichen) erwirbt so nach und nach eine stabile Grundlage für seine weitere Entwicklung. Mit der PäPKi®-Förderung werden die körperlichen Vorraussetzungen für das schulische Lernvermögen erarbeitet.
Durch die verbesserte körperbezogene Selbstwahrnehmung kann auch die Entwicklung der Selbstkompetenz, der Sozialkompentenz und der Lernkompetenz des Heranwachsenden deutlich verbessert werden.
Eine Vielzahl an Verhaltensaufälligkeiten lassen sich durch die PäPKi®-Förderung reduzieren.

Durch die Studie von Frau Prof. Dr. Bein-Wierzbinski (Räumlich – Konstruktive Störungen bei Grundschulkindern, Universität Hamburg, 2004) konnte die Wirksamkeit des PäPKi®-Förderkonzeptes nachgewiesen werden.